Neunhof bei Lauf I

  • Mutmaßlicher Herrrensitz
  • Kirchenweg 6
  • Stadt Lauf an der Pegnitz
  • Landkreis Nürnberger Land


Die älteste Wehranlage in Neunhof wurde wiederholt an der Stelle des befestigten Kirchhofs vermutet, den 1521 der Nürnberger Humanist Willibald Pirckheimer beschrieb als „würdiges Kirchlein ... im weiten Umfang mit Gräben und einer Mauer umgeben und dadurch nicht allein für die Bauern, sondern auch für Groß- und Kleinvieh Schutz gewährend“. Nach West, Ost und Nord bot das steil abfallende Gelände zusätzlichen natürlichen Schutz; im Süden lag ein heute verschwundener Wassergraben. Ein Vorgängerbau an dem günstig gelegenen Platz etwa unter den Schlüsselbergern – der womöglich zerstört wurde, als die Nürnberger im Städtekrieg 1388 „Newenhof den markt“ verbrannten – kann beim Fehlen archäologischer Untersuchungen derzeit nicht ganz ausgeschlossen werden.

Das auf mehreren Ansichten des Ortes aus den Jahren 1610 bis 1760 abgebildete, erst im 20. Jahrhundert abgetragene „Amtshaus“ im Südosten des ummauerten Areals geht allerdings nicht auf einen früheren Ansitz zurück. Vielmehr handelte es sich dabei um das ehemalige „Pfaffenhäuslein“, das dem Inhaber der 1493/95 gestifteten Movendelpfründe als „Wohnung auf dem Kirchhofe“ eingeräumt war.

Quellen


Die Chroniken der deutschen Städte. Nürnberg Bd. 1. Leipzig 1862, S. 157.

Literatur


Alberti, Volker / Baumann, Lorenz / Holz, Horst: Burgen und Schlösser in Lauf und Umgebung. Unteres Pegnitztal (= Fränkische Adelssitze Bd. 2). Simmelsdorf-Hüttenbach 1999, S. 35 f.

KDM Lauf, S.  292-295.

Rühl, Pegnitztal, S. 306 f.

Stadtlexikon Nürnberg, S. 740 f.

Welser, Ludwig Frhr. von: Neunhof. Kulturgeschichtliche Blätter aus dem Archive eines patrizischen Herrensitzes im Gebiete der Reichsstadt Nürnberg. Bamberg 1928, S. 142, 151.


Abbildung

Blick auf den Kirchhof und das Pfaffenhäuslein mit dem Treppenturm von Nordwesten, anonyme Dartstellung aus dem 18. Jahrhundert (StadtA Lauf)

Lageplan

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