Kalchreuth

Kalchreuth wurde vermutlich nach 1150 auf altem Reichsgut gegründet, zählte noch im späten 13. Jahrhundert zum Amt Heroldsberg und war bei seiner ersten Erwähnung im Nürnberger Reichssalbüchlein um 1295/97 als Burghut an den Nürnberger Burggrafen Konrad den Frommen ausgegeben. 1298 bestätigte König Albrecht den Burggrafen Johann und Friedrich sowie ihrer Schwester Agnes von Truhendingen auf Bitten ihres Onkels Konrad die Burghut in Kalchreuth als Reichslehen. Wenige Jahrzehnte später verkauften die Burggrafen, die am Ort einen eigenen Amtmann einsetzten, 1342 an Ulrich [II.] Haller Teile von Kalchreuth ausdrücklich als freies Eigen, das Ulrich allerdings schon drei Jahre später den Burggrafen zu Lehen auftrug. Mit dem Erwerb wurden die Haller zum mächtigsten Grundherrn im Dorf Kalchreuth. Durch Erwerb weiterer Höfe und von Zehntrechten bauten sie ihre Position in den folgenden Jahrzehnten weiter aus und sorgten seit dem 15. Jahrhundert auch für die heute noch weitgehend erhaltene, reiche Ausstattung der benachbarten St. Andreaskirche.

Quellen


NUB Nr. 1016, 1073 [9].

Literatur


Gemeinde Kalchreuth (Hrsg.): 700 Jahre Kalchreuth 1298–1998. Ein fränkisches Dorf im Wandel der Zeiten. Konzeption: Bertold Frhr. von Haller. Rödental 1998, S. 22-28, 139 f.

Pilz, Kurt: Kalchreuth und seine Pfarrkirche St. Andreas. In: Erlanger Bausteine 21 (1974), S. 55-152.

Spälter, Otto: Frühe Etappen der Zollern auf dem Weg zur Territorial­herrschaft in Franken (= VGFG IX/48). Ohne Ort 2005, S. 568 f, 692.


Abbildung

Schloss und Kirche von Nordosten auf einer Radierung von J. A. Boener aus dem Jahre 1708 (HallerA)

Lageplan

Klicken Sie auf [+] um die Ansicht zu vergrößern, [-] zum Verkleinern. Mit Hilfe der Pfeil-Schaltflächen können Sie die Karte verschieben.