Kucha

  • Abgegangener Ministerialensitz
  • Flur Sauanger
  • Gemeinde Offenhausen
  • Landkreis Nürnberger Land


Gegen Ende der 1950-er Jahre beobachtete Wilhelm Schwemmer auf der Flur Sauanger in Kucha einen runden Turmhügel, dessen Plateau noch einen Durchmesser von etwa 8 Metern aufwies. Außerdem waren die Spuren eines Ringgrabens deutlich erhalten. Schwemmers Hinweis auf einen Beobachtungsturm für die Burg Hohenkuchen [vgl. Oberndorf ] sind ebenso spekulativ wie seine und Karl Thiermanns Ausführungen zur Besitzgeschichte. Für das späte 13. Jahrhundert lassen sich in Kucha bis zu fünf Ministerialen nachweisen, ohne dass jedoch irgendeine Zuordnung der genannten Personen aus der Reichenecker Ministerialität zu der kleinen Burgstelle am Sauanger möglich wäre.

Der 1959 noch erhaltene Turmhügel wurde einige Jahre später durch den Bau eines Einfamilienhauses und Straßenbauarbeiten erheblich beschädigt und ist heute kaum noch wahrnehmbar. Schwemmer vermutete im Bereich der Hofstellen Nr. 15 und 19 eine weitere Burgstelle und sprach sogar von einem „Schlößchen“, wobei schon 1959 dort keinerlei Spuren mehr vorhanden waren. Diese Annahmen gingen wohl auf die Ausführungen von Karl Thiermann zurück, der selbst die niedere Ministerialität des Hammerbachtales dem Adel zuordnete. Mittlerweile ist deutlich geworden, dass nur ein kleiner Teil der Reichenecker Dienstmannschaft über befestigte Sitze verfügte [vgl. Birkensee, Egensbach, Offenhausen].

Quellen


StAN Rst. Nbg., Salbücher Nr. 36.

Literatur


KDM Hersbruck, S. 212.

Thiermann, Karl: Adel und Adelssitze im Mittelalter, namentlich im und am Hammerbachtal. In: Heimatbeilage der Hersbrucker Zeitung 8 (1932), Nr. 2.


Abbildung

(Kein Bild vorhanden)

Lageplan des Turmhügels an der Straße nach Dippersricht, Zeichnung von M. Kirmaier 1953 (BLfD)

Lageplan

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