Kirchensittenbach

Kirchensittenbach erscheint im baierischen Salbuch um 1275 mit mehreren Anwesen, die aber zum Grundbesitz der Propstei Hersbruck gehörten. 1289 trat mit Rudker von Sickenbach erstmals ein Angehöriger der Ministerialenfamilie auf, die sich vermutlich nach Kirchen- und nicht nach Altensittenbach nannte. Sie errichtete wohl schon bald einen kleinen Sitz, der anscheinend mit dem 1360 erwähnten „alten Burgstall“ identisch war und an der Stelle der ab 1498 so genannten „Glashütten“ stand [vgl. Kirchensittenbach I].

Der Besitz der von Sittenbach (auch Sittenbeck) ging vor 1350 an die Erlbeck über, die wahrscheinlich etwas nördlich davon auf der Insel im heute noch bestehenden Wassergraben einen neuen Sitz erbauten [vgl. Kirchensittenbach II]. Als die Tetzel 1569 Kirchensittenbach erwarben und eine geschlossene Grundherrschaft erlangten, wurde er als sehr baufällig beschrieben; im 17. Jahrhundert dürfte er abgebrochen worden sein.

Schließlich ließ 1590 bis 1595 Jobst Friedrich Tetzel an der Stelle der ehemaligen „Glashütte“ das so genannte „Tetzelschloss“ errichten, das heute noch wohl erhalten ist [vgl. Kirchensittenbach III].

Die hier und im Folgenden vorgetragene ältere Ge­-schichte und Lokalisierung der Herrensitze I und II entspricht dem gegenwärtigen Stadt der Forschung, die sich wiederum auf ältere Traditionen stützt. Eine kritische Überprüfung derselben sowie eine gründliche Auswertung der Quellen könnten durchaus zu anderen Ergebnissen führen.

Literatur


Geiger, Rudolf / Voit, Gustav (Hg.): Hersbrucker Urbare (= Schriftenreihe der ANL Bd. 15). Nürnberg 1965, S. 30, 89.

HAB Lauf-Hersbruck, S. 20, 41, 77.

Schwemmer, Wilhelm: Altnürnberger Herrensitze. Schloss und Dorf Kirchensittenbach. In: MANL 23 (1974), Heft 3, S. 37-52.

Stadtlexikon Nürnberg, S. 539.

Voit, Grundherrschaften, S. 44.


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