Reichelsdorfer Keller

  • Abgegangener Sitz, „Purgstall“
  • Östlich Reichelsdorfer Keller
  • Stadt Nürnberg


Westlich des Main-Donau-Kanals liegt im Wald (etwa einen Kilometer östlich des S-Bahn-Haltepunkts Reichelsdorfer Keller) ein von einem Graben umfasster, mutmaßlich hochmittelalterlicher Turmhügel. Eine 1989 vorgenommene Vermessung ergab eine durchschnittliche Höhe des Hügels von 3,5 Metern bei einem Durchmesser von 13 Metern; der Graben zeigte eine Breite zwischen 12 und 13 Metern. Die kreisrunde Anlage findet sich in einem Weiherplan aus dem Jahre 1727 und lag damals unmittelbar an und zwischen den beiden so genannten „Purgstall-Weihern“ nordwestlich des Weißensees, die über zwei kurze Kanäle mit dem Graben verbunden waren. Die Bezeichnung „daz purgstal“ für den einen Weiher erscheint bereits 1428.

Die Besitzgeschichte und die einstige Funktion dieser spätestens im 12. Jahrhundert entstandenen Turmburg bleiben ungeklärt. Ein Zusammenhang mit den großen Weiheranlagen bei Weiherhaus und Pillenreuth ist auszuschließen, weil diese damals noch nicht existierten. Spekulativ bleibt sowohl die Zuordnung zu bestimmten Ministerialengeschlechtern als auch ihr möglicher Einsatz zur Überwachung der Altstraße von Katzwang über Reichelsdorf nach Nürnberg.

Literatur

 

Alberti, Volker / Boesch, Anton: Herrensitz Weiherhaus bei Pillenreuth. In: MANL 39 (1990), Sonderheft 36, S. 17, 79-81, 108, 112 f.

Mummenhoff, Ernst: Die Pillenreuther Weiher und die Dutzenteiche. In

Abbildung

Der noch deutlich im Gelände erkennbare Turmhügel mit seiner runden Grabenanlage im Jahr 2006 (Rg)

Lageplan

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