Beerbach


  • Abgegangene Burg
  • Stadt Lauf  
  • Landkreis Nürnberger Land


Noch im 19. Jahrhundert befand sich nur etwa 50 Meter nordnordöstlich der Beerbacher Kirche eine gut erkennbare Burgstelle. Es handelte sich um einen künstlich angelegten, runden Turmhügel, der auch Mauerreste barg. Um 1880 soll er abgetragen und eingeebnet worden sein. Dieses Zerstörungswerk verhinderte für alle Zeiten die archäologische Überprüfung, ob es sich wirklich um eine Motte (Turmhügelburg) gehandelt hatte, wie später vielfach behauptet wurde.

Die Burgstelle wird mit dem Reichsministerialengeschlecht von Rückersdorf in Verbindung gebracht, das sich zeitweise auch nach Beerbach nannte [vgl. Rückersdorf I, Behringersdorf I]. Es tritt urkundlich mit Albert von Rückersdorf 1234 erstmals am Würzburger Hoftag König Heinrichs (VII.) in Erscheinung, offenbar im Kreis um den mächtigen Reichsministerialen Ulrich von Königstein, zu dem Albert auch in den 1240-er Jahren in engerer Bindung stand. Alberts Sohn Durinchart nannte sich dann 1255 erstmals auch nach Beerbach. Möglicherweise war er noch mit dem 1290 bezeugten Durinchart von Beerbach identisch. 1284 bürgte dann ein Heinricus de Berbach für Heinrich von Thann. Konrad von Beerbach vermachte 1311 einen Teil seines Vermögens dem Nürnberger Katharinenkloster. Dies ist der bislang letzte Nachweis des Geschlechts.

Die Turmburg, die vielleicht erst im Interregnum unter Durinchart entstand, dürfte bereits im 14. Jahrhundert zugrunde gegangen sein. Eine Zerstörung im Städtekrieg 1388, wie Gustav Voit angibt, ist nicht belegt. Nach dem Nürnberger Reichssalbüchlein gehörte Beerbach um 1300 noch als Burghutgut zur Reichsvogtei Nürnberg und befand sich damals im Besitz des Deutschen Ordens bzw. der Familie Puck. Ewald Glückert verwies in seinem neuesten Buch auf einen Wachssiegelfund in der Beerbacher Kirche, der das Wappen der Reichsministerialen von Rückersdorf zeigt.

Quellen


StAAm Kloster Seligenporten Urk., U 18.

NUB Nr. 438, 685, 803, 1073 (9).

Literatur


Glückert, Burgen, S. 58-61.

Voit, Pegnitz, S. 225.


Abbildung

Lage des noch erhaltenen runden Turmhügels nordöstlich des Beerbacher Kirchhofs, Ausschnitt aus einer Flurkarte, Zustand Mitte 19. Jahrhundert (StadtA Lauf)

Lageplan

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