Brand II

  • Abgegangener Herrensitz
  • Brander Hauptstraße
  • Markt Eckental
  • Landkreis Erlangen-Höchstadt


Für das Jahr 1504 wurde in Brand neben einem Sitz der Hetzelsdorfer [vgl. Brand I] ein weiterer, „nürnbergischer“ Sitz erwähnt, der sich im wechselnden Besitz Nürnberger Bürger befand und an der Stelle der alten Hausnummer 43 hinter dem heutigen Rathaus lag [vgl. Brand III].

Im Zweiten Markgrafenkrieg wurde 1552 „Sebolt Ge(i)gers Sitz abprochen“, das „herrnhäußlein“ zerstört. Kurz danach war es wieder aufgebaut, als 1561 Sebolts Witwe Katharina und seine Schwester Magdalena ihr „frei lauter eigenes Gut“ in Brand für 3000 Gulden an die Reichsstadt veräußerten. Der Burgstall lag an der Straße und bestand aus einem „Herrensitz Gebäu mit Hauszwinger, Zwingermauern, 2 Ecktürmchen, Toren und Türen, sodann einem Voithaus, Stallung, Stadel und Schupfen“. 1570 erwarb Jakob Haller, Pfleger zu Gräfenberg, den Herrensitz unter der Auflage, ihn nur an Nürnberger Bürger weiter zu veräußern. Jakob Haller, der auch den Herrensitz in Kalchreuth ausbaute [vgl. Kalchreuth I], verstarb im Alter von 61 Jahren in seinem Schloss in Brand und wurde in der Kalchreuther Kirche beigesetzt. An die kurze Zeit seiner Herrschaft erinnert die Flurbezeichnung „Hallerscher Garten“ am (ehemaligen) Ortsrand von Brand.

Nach Haller gelangten Endres Tucher, 1594 Niklas Meusel, Bürger zu Nürnberg, und vor 1616 Christoph Endres Gugel in den Besitz des Gutes. Nach Brand nannten sich nun sechs Generationen der Familie, bis Johann Christoph Gugel das Gut 1750 an Dr. Georg Ernst Finkler veräußerte, Syndikus der Reichsstadt aus einer alten Gelehrtenfamilie.

Am alten Herrensitz wurde noch 1737 von Johann Christoph Gugel der baufällige hintere Giebel in Sandstein erneuert, 1778 aber war das Schloss eingefallen und „nur noch etliche Wände von einer Etage hoch“ zu sehen. Im Jahr 1801 wurden die letzten Ruinen abgetragen.

Quellen und Literatur:

Siehe Brand I.


Abbildung

Typisierte Ortsansicht von Brand auf einer Karte von Hieronymus Braun von etwa 1603 mit Turmbau und Hofmauer (StAN)

Lageplan

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