Braunsbach

  • Abgegangener Ministerialensitz 
  • Stadt Fürth


Noch in den Annalen der Reichsstadt Nürnberg von 1623 wird überliefert, dass Marquard von Braunsbach neben den Grafen von Dornberg, Ulrich von Königstein, Albrecht von Rückersdorf und Heinrich von Berg zu „des Reichs getreue Burgleut“ gezählt habe. Tatsächlich erscheint in den Jahren 1242 bis 1255 der Ritter und Reichsministeriale Marquard von Braunsbach auffallend häufig als Zeuge in zu Nürnberg ausgestellten Urkunden, unter anderem in den bekannten Stiftungsbriefen des Ulrich von Königstein für das Kloster Engelthal. Der Name Marquard bleibt bis ins 14. Jahrhundert bei dem Geschlecht gebräuchlich. Die verschiedenen Personen können allerdings nicht sicher unterschieden werden.

Der bereits von Johannes Müllner angenommene „Burgstall“ wurde von Wilhelm Funk anhand des Urkatasters im Bereich des einst reichslehnbaren Braunsbacher Halbhofs Nr. 8 vermutet, der noch 1605 mit Nr. 7 einen Hof bildete. Tatsächlich dürfte dieser zusammen mit dem erst 1806 geteilten Nachbarhof Nr. 6/12 offenbar auf den um 1440 urkundlich nachweisbaren „Halbbau“ mit damals zwei Hofstätten zurückgehen. Als Halbbau wird der Grundbesitz des zu einem Ansitz gehörigen Bauernhofs („Bauhof“) bezeichnet, weil die Hälfte des Ertrages an den Grundherrn abgeliefert werden musste. Ob dort auch der Ansitz selbst zu lokalisieren ist, ließe sich allenfalls durch gezielte Grabungen feststellen, doch ist die Stelle heute z. T. modern überbaut.

Quellen


Müllner I, S. 321.

NUB Nr. 301, 308, 317, 332, 358, 360, 363, 390, 428.

Literatur


Denkmäler in Bayern, Bd. V/61: Stadt Fürth. Bearb.: Heinrich Hebel, München 1994, S. 432

Haller, Bertold Frhr. von: Zur Geschichte des Halbhofes Nr. 8 (Fleischmann) in Braunsbach. Unveröff. Manuskript o.J.

KDM Fürth, S. 74.

Vahl, Rittersiegel Bd. 1, S. 367-369.


Abbildung

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