Eismannsberg IV

  • Schloss
  • Schloss Eismannsberg 1
  • Stadt Altdorf
  • Landkreis Nürnberger Land


Christoph Elias Oelhafen von Schöllenbach gab sich nach seinem Erwerb der Hofmark mit dem Herrenhaus des 16. Jahrhunderts nicht zufrieden und ließ 1726 das neue Schloss errichten. Es entstand etwas westlich des alten Hauptgebäudes als großer dreigeschossiger Baukörper, dessen Umfassungen aus großen Werksteinen aus Kalktuff aufgeführt wurden. Ein mächtiges dreigeschossiges Walmdach überspannt seither das neue Schloss. Dasselbe enthält eine große Kelleranlage, die wohl in Verbindung mit der Hofmarksbrauerei stand. Im Inneren finden sich zahlreiche Stuckdecken des 18. Jahrhunderts. Der 72 qm große Saal im ersten Obergeschoss weist noch zwei Welsche Kamine mit reicher Stuckprofilierung auf. Bis heute haben sich auch die beiden großen Deutschen Kamine aus der Bauzeit erhalten.

Über dem Haupteingang in der Mitte der östlichen Umfassung prangt unter einer Verdachung das Allianzwappen der Bauherrn, des Christoph Elias von Oelhafen und seiner Ehefrau Anna Maria, einer geborenen Gwandschneider aus Nürnberg. Jahrelang amtierte der Nürnberger Bürger und pfälzische Hofmarksherr auch als Pfleger des reichsstädtischen Amtes Altdorf. 1736 starb Christoph Elias und wurde in der neuen Oelhafen-Gruft in der Eismannsberger Kirche beigesetzt. Sein Sohn Jakob Christoph führte die Hofmark Eismannsberg bis zu seinem frühen Tod 1749. Sein Bruder Georg  Christoph, zeitweise General-Feldmarschall-Leutnant der Truppen des Fränkischen Kreises, starb 1779 ledig zu Eismannsberg. Im ausgehenden 18. Jahrhundert war Jakob Christophs Sohn Georg Christoph der Jüngere Hofmarksherr. Im frühen 19. Jahrhundert folgte ihm Karl Wilhelm, dann Karl Christoph von Oelhafen. Mit der gesetzlichen Aufhebung der Grundherrschaft 1848 endete auch die Hofmarksgerechtigkeit und die patrimoniale, d.h. die niedere Gerichtsbarkeit. 1859 ver­kauften Karl Christoph und Wilhelmine von Oelhafen das Schloss schließlich an Private. Seit 1901 befindet es sich in neuem Familienbesitz. Die Familie Wild hat es in den letzten Jahren mit viel Engagement und Mühen in Stand gesetzt.

Quellen


StAAm OPf. Lehensurkunden Nr. 710, 711.

Literatur


Wild, Dieter: Das Geschlecht derer von Oelhafen und die Herrenhöfe in Eismannsberg. 2005. URL: <http://www.schloss-eismannsberg.d>.



Abbildung

Ansicht der Westfassade nach der 2006 abgeschlossenen Renovierung. Foto: Dieter Wild 2006.

Lageplan

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