Eschenau III

  • Herrenhaus, „Nebenschlösschen“, auch „Mahlsches Schloss“
  • Von-Muffel-Platz 2
  • Markt Eckental
  • Landkreis Erlangen-Höchstadt


Das alte Schloss der Muffel wurde im Ersten Markgrafenkrieg 1449 niedergebrannt und blieb in Ruinen liegen. Beim Wiederaufbau in den Jahren 1512–1518 errichtete Jakob Muffel am Rande des engeren Burg­areals ein Gebäude, das erstmals in der Besitzaufteilung von 1549 als „Nebenschlösschen“ erscheint und Gabriel Muffel zugeschlagen wurde. Vermutlich stand es an der Stelle eines größeren Vorgängerbaus, der den Besitzern des zweiten Halbteils an der Veste Stephan Weigel (1330–1350), den Rittern Albrecht und Stephan von Wolfstein (1350–1382), dann bis zur Zerstörung 1449 den Muffel von Eschenau wahrscheinlich als Wohnhaus gedient hatte.

Der nach 1512 wieder errichtete Bau wurde wohl zugleich als Unterkunft für die Herrschaft wie als Sitz des Voiten genutzt. Nach 1549 richtete Jakobs Sohn Gabriel in dem Gebäude ein Brauhaus ein, an dessen Funktion man sich noch 1708 erinnert. Georg Jakob Muffel erhielt damals die Erlaubnis, das im großen Schlosshof stehende „ganz eingegangene weiland gewesene Brauhaus auf den Grund abzutragen“, um hier für seine Mutter ein zweigeschossiges Haus zu errichten. Offensichtlich ließ er aber das gemauerte Erdgeschoss stehen und entfernte nur die alte Brauerei; im oberen Stockwerk richtete er eine Stube, eine Küche und ein bis zwei Kammern für seine Mutter ein. In dem Gebäude sollten seine Mutter (1716) und er selbst sterben (1728). Das Anwesen fiel an seinen Bruder Christoph Jakob Muffel, wurde 1751 an den Markgrafen veräußert, der es vermietete. 1798 wurde das Nebenschloss mit den anderen Schlossbestandteilen an Privatleute verkauft, zunächst an Ernst Jacobi (der schon das „Kleine Schloss“ erworben hatte), noch im gleichen Jahr an den Weißgerber Erhard Müller. Ab 1806 teilte das Nebenschloss das Schicksal des gegen­überliegenden „Großen Schlosses“, ging an den Büttner Barth und 1823 an Georg Mahl, der dem Schloss seinen Namen als „Mahlsches Schloss“ verlieh.

Literatur


Gräf, Friedrich: Geschichte des Marktes Eschenau. Ansbach 1910, S. 23 f, 75 f.

Held, Wilhelm: Aus der Geschichte des Marktes Eschenau. Eckental 1981, S. 28 f, mit historischen Ansichten und Plänen.

KDM Erlangen, S. 109 f.


Abbildung

Das „Nebenschlösschen“ (rechts) neben dem ehemaligen Hauptschloss, davor alte Mauerreste, Fotografie: G. v. Volckamer um 1894 (StadtMN)

Lageplan

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